Systemische Therapie
Die systemische Therapie hat gegenüber anderen Therapieformen eine veränderte Haltung zu „Problemen“ und den Menschen, die diese Probleme haben. Sie sieht Einzelne in ihre Bezugssysteme eingebunden, also als Teile einer Familie, eines Paars, eines Teams oder Kollegiums. Damit ist ein „Problem“ weder eine Eigenschaft, noch der Besitz des Einzelnen, sondern das Symptom einer Störung im System, das sich an einem Einzelnen manifestiert. Die Paarbeziehung, Familie oder das System am Arbeitsplatz werden als Ressource (Kraftquelle) gesehen, die sowohl die Möglichkeit zur Entwicklung von Fähigkeiten und Stärken, als auch von Verhaltensstörungen bereit stellt.
Die systemische Therapie betrachtet KlientInnen auf dem Hintergrund ihrer Herkunftsfamilie und in ihrem eingebunden sein in ihre jetzigen Lebensbezüge. Dabei spielt eine wesentliche Rolle, wie über das bestehende „Problem“ gesprochen und gedacht wird. In Gesprächen und mithilfe anderer therapeutischer Techniken werden neue Perspektiven auf das Problem eröffnet und das Denken darüber erweitert und verändert. Eine veränderte Haltung zum Problem hilft, alte Muster zu durchbrechen und neues Handeln zu beginnen.
Die systemische Therapie arbeitet ressourcenorientiert. Das bedeutet, dass systemische Therapeuten davon ausgehen, dass KlientInnen eine Fülle von Stärken und Fähigkeiten haben, deren Nutzung nur vorübergehend erschwert ist. Das Ziel der Therapie besteht unter anderem darin, den KlientInnen ihre Ressourcen wieder zugänglich zu machen, damit sie im Sinne einer Lösung für ihr Problem wieder handlungsfähig werden.